Neige dich mir zu, Gott! Neige dich mir zu! In dir birgt sich meine Kehle.  Im Schatten deiner Flügel berge ich mich,  bis die Zerstörung vorüber ist.  Psalm 57,2

Die Weltlage ist bedrohlich, und wenn wir uns umsehen in unserer eigenen kleinen Welt, finden wir viel Hilflosigkeit und Unsicherheit vor den unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen, wir fühlen unsere Ängste vor Einsamkeit, vor Verlusterfahrungen und Krankheiten. Aber unsere Seelen sehnen sich nach Frieden, nach Sicherheit , nach Geborgenheit, nach einem Ort, an dem wir «unsere Kehle bergen» können, wo wir frei atmen dürfen und unser Leben verankert ist; ein Ort, an dem wir die Nähe und das Erbarmen Gottes erfahren dürfen. Der Psalmvers nimmt für diesen Ort ein tröstliches Bild zu Hilfe, das Bild eines Flügels, unter dem ein verschrecktes Vogelküken Schutz und Wärme findet.

In der Stille einer Meditationswoche versuchen wir den Weg zu diesem inneren Ruheort zu finden. Jeder Tag beginnt mit einer gemeinsamen Betrachtung eines Textes aus der mystischen Glaubensüberlieferung und endet mit einem Text aus der Heiligen Schrift oder einem Bild. Daran schliesst sich jeweils eine gemeinsame Meditation von jeweils 30-40 Minuten an. Dazwischen bleibt Zeit für die persönliche Vertiefung beim Lesen, bei Meditation, bei kleinen Wanderungen und beim Einzelgespräch zu auftauchenden Fragen.

Es sind keine Erfahrungen in Meditation nötig; jedoch eine Bereitschaft, Stille auszuhalten und sich mit auftauchenden Fragen auseinanderzusetzen. Bringen Sie bequeme Kleidung mit zum Meditieren, Schreibmaterial und ein Schreibheft.