Ikonen: Fenster zur Ewigkeit

Ikonen sind geschriebenes Wort in Bild und möchten, wie das Evangelium im Wort, der Frohen Botschaft im Bild Ausdruck verleihen.
Deshalb spricht man von "Ikonenschreiben". Eine Ikone schreibt sich erst durch die Hand der Ikonenschreiberin bzw. des Ikonenschreibers.

Am Freitag, 8. September, eröffnete Peter Schwienbacher, Direktor der Hofburg, die Ikonenausstellung von Sr. Maria Francesca Hofer, Tertiarschwester aus Brixen und Ikonenschreiberin. 

Die Ausstellung mit Ikonen von Schwester Maria Francesca Hofer kann vom 9. September bis 7. Oktober zu den Öffnungszeiten der Cusanus-Akademie im Foyer besichtigt werden. 
Die Tertiarschwester Maria Francesca Hofer malt seit 12 Jahren selbst Ikonen und hält im September in der Cusanus-Akademie einen Kurs zum Malen von Ikonen in Wachskreidetechnik. Vom 9. September bis 10. Oktober werden eine Auswahl ihrer Ikonen im Foyer der Cusanus-Akademie ausgestellt. Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung am 8. September gibt es um 19.30 Uhr einen Gesprächsabend mit Schwester Maria Francesca und dem Kunsthistoriker Peter Schwienbacher.

Ikonen verbindet man mit der orthodoxen Kirche. Welche Rolle spielen sie in der katholischen Kirche?
Maria Francesca: Ikonen sind für uns in der katholischen Kirche Gäste aus dem Osten, denn die orthodoxe Kirche hat diesen Glaubensausdruck auch über die Zeit des Schismas 1054, der Trennung von Ost - und Westkirche, bewahrt. Schon Papst Pius XI. hat aber aufgetragen, dass die Kirche „mit beiden Lungenflügeln atmen“ soll, dass also beide Kirchen an den Glaubensgütern der anderen Seite Anteil nehmen sollen, insbesondere eben die katholische Kirche an der Kunst der Ikonen, der Art der Liturgie teilnehmen soll und darf.
Leider ist vielen Katholiken diese Kunst und dieser große Schatz vielfach noch zu fremd. Es besteht eigentlich großer Aufklärungsbedarf!
Andererseits sind wir in unserer Welt sehr abhängig von Bildern; sie können dazu dienen, Sprachgrenzen in der Kommunikation zu überwindenden.

Wie sind Sie zum Ikonenmalen gekommen?
Prof. Gunter Janda, ein Priester und bekannter Exerzitienleiter in Oberösterreich, fand, dass ich mit meinem handwerklichen Talent einen Ikonenmalkurs besuchen solle. Eine Kreuzschwester habe eine Malweise ausgetüftelt, die es den Teilnehmenden auf eine einfache Art erlaubt, diese wertvolle Kunst auszuführen. Er hat mich kurzerhand für den nächsten Kurs angemeldet. Nach anfänglichem Sträuben und Zweifeln entwickelte sich sehr schnell die Leidenschaft zum Ikonenschreiben. Mittlerweile sind es 12 Jahre, in denen ich jährlich Kurse und Weiterbildungen besuche und in dieser Zeit sind an die 40 Ikonen entstanden.

Welche Bedeutung haben Ikonen für Sie?
Ikonen sind für mich ein in Bild gefasstes Gebet. Jede Ikone wird während des Schreibens für mich zu einem persönlichen Gespräch mit Gott. Ich hadere, zweifle und freue mich am Schreiben, während ich zusehen darf, wie ausdrucksstark die Ikone entsteht.
Ikonen sind in Farbe geschriebenes Wort Gottes, Frohe Botschaft! Wie die Lektor:innen jeder Lesung ihren Ausdruck verleihen können, so können es auch die Ikonenschreiber:innen.

Welche Rolle spielt Gold bei Ikonen?
Es ist Symbol und Zeichen der Ewigkeit: Gold verrottet nicht.
Auf Ikonen haben Gold und alle Farben Symbolwert, drücken Tatsachen aus.

Zur Ausstellung: welche Ikonen werden in der Cusanus-Akademie zu sehen sein?
Ich habe mich für Darstellungen von „Die Jungfrau des Schweigens“, „Pantokrator“, „Stillende Mutter“, „Mandylion“, „Elia“ und „Franziskus“ entschieden. Außerdem sind einige kleinere Exemplare dabei.

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