Sucht & Co. machen k.o.
Am 29. November findet in der Cusanus-Akademie die internationale Suchttagung statt. Dabei geht es um aktuelle Trends in der Suchtforschung und -behandlung, um aktuelle Phänomene wie die kombinierte Einnahme von Alkohol und Kokain und/oder Cannabis und um den Arbeitsalltag in der Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten.
Sucht ist die Volkskrankheit. Laut Medienberichten leidet ein Drittel der Südtiroler:innen - direkt oder indirekt - unter Alkoholsucht, weiters lässt sich in Südtirol eine erhöhte Kombination von Alkohol und Kokain feststellen. Sucht wird mit all den bekannten, fatalen Folgen für die Betroffenen und noch mehr für die Angehörigen als Problemlösungsversuch missbraucht. Sucht sucht Lösungen, und die brauchen sowohl Betroffene als auch das Fachpersonal.
Auf der internationalen Tagung setzen sich Expertinnen und Experten mit den aktuellen Fragen und Themen des Phänomens Sucht auseinander. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Substanzen Alkohol, Kokain und Cannabis. Die Referierenden werden von aktuellen Trends und von den Erfahrungen ihres Arbeitsalltags im ambulanten und stationären Settings berichten. Gemeinsam mit den Referierenden aus Deutschland, Österreich und Italien und den am Podium teilnehmenden Direktorinnen und Direktoren und Leiter:innen der lokalen Dienste, möchten wir mit Ihnen diskutieren, um die Behandlung unserer Suchtpatientinnen und Suchtpatienten zu verbessern.
Interview mit Edmund Senoner, Moderator der Tagung
Warum diese Tagung zur Sucht?
Edmund Senoner: Sucht, vor allem Alkoholsucht, ist ein delikates Thema. Und es ist in Südtirol sehr präsent, aber da muss man schon genauer hinsehen. Bis die Betroffenen eine Krankheitseinsicht entwickeln, passiert oft viel. Vor allem ist viel Scham dabei. Sich einzugestehen, dass Alkohol und Sucht für einen selbst ein Thema sind, ist anstrengend und mühsam. Ziel der Tagung ist es, das Thema zu positionieren, ihm Raum zu geben. Durch die Fachtagung erwarten wir uns eine Sensibilisierung nach außen und eine Fortbildung nach innen.
An wen richtet sich die Tagung?
Edmund Senoner: Die Tagung richtet sich an alle Personen, die in der Behandlung und Betreuung von Suchtkranken beschäftigt sind. Da sind viele verschiedene Bereiche involviert. Sucht ist nicht nur ein psychologisches Problem, sondern es braucht auch Mediziner:innen, Pflegekräfte, Sozialassistentinnen und Sozialassistenten usw.. Deshalb sind alle Fachleute, von der Basismedizin über die Beschäftigten in den ambulanten und stationären Diensten bis hin zu Interessierten und Betroffenen zur Tagung eingeladen.
Der Titel lautet „Alkohol und Co“. Was ist mit Co gemeint?
Edmund Senoner: Aus unseren Beobachtungen schließen wir darauf, dass – wenigstens in Südtirol – Alkohol immer öfter mit anderen Substanzen wie Kokain oder Cannabis kombiniert eingenommen wird. Dies ist eine neue Entwicklung, den „klassischen“ Alkoholkranken gibt es nicht mehr so oft.
Co aber auch deshalb, weil ganze Familien, Angehörige, Freundinnen und Freunde, Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen mitbetroffen sind und mitleiden. Zudem tritt Alkoholsucht oft auch mit anderen Erkrankungen wie Depression und Angst auf. Mit Alkohol wird versucht, ein Problem zu lösen. Im Nachhinein ist es schwierig zu sagen, was zuerst da war: die Sucht oder die Hintergrundproblematik.
Und dass man mit der Sucht – früher oder später – ko geht, wenn sie nicht behandelt wird, das können wohl alle bestätigen.
Es ist eine Fachtagung mit internationalen Referierenden. Was erwarten Sie sich davon?
Edmund Senoner: Es geht uns um einen Austausch über Betreuung und Behandlung von Alkohol-, Kokain- und Cannabiskranken. Da Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Österreich und Italien zusammenkommen, werden wir auch über die Erfahrungen mit neuen Behandlungsansätzen sprechen.
Ich bin froh, dass wir durch die Tagung auch das Thema Alkoholsucht mal wieder in den Fokus rücken und der Behandlung Aufmerksamkeit schenken. Das Problem ist die Sucht, die Lösung wird immer Abstinenz sein. Wie wir dieses Ziel möglichst schnell und verlässlich erreichen können, darüber werden wir uns im Rahmen der Tagung austauschen.
Am Mittwoch, 29. November, von 8.30 bis 17.30 Uhr
Infos zur Tagung
Auf der internationalen Tagung setzen sich Expertinnen und Experten mit den aktuellen Fragen und Themen des Phänomens Sucht auseinander. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Substanzen Alkohol, Kokain und Cannabis. Die Referierenden werden von aktuellen Trends und von den Erfahrungen ihres Arbeitsalltags im ambulanten und stationären Settings berichten. Gemeinsam mit den Referierenden aus Deutschland, Österreich und Italien und den am Podium teilnehmenden Direktorinnen und Direktoren und Leiter:innen der lokalen Dienste, möchten wir mit Ihnen diskutieren, um die Behandlung unserer Suchtpatientinnen und Suchtpatienten zu verbessern.
Interview mit Edmund Senoner, Moderator der Tagung
Warum diese Tagung zur Sucht?
Edmund Senoner: Sucht, vor allem Alkoholsucht, ist ein delikates Thema. Und es ist in Südtirol sehr präsent, aber da muss man schon genauer hinsehen. Bis die Betroffenen eine Krankheitseinsicht entwickeln, passiert oft viel. Vor allem ist viel Scham dabei. Sich einzugestehen, dass Alkohol und Sucht für einen selbst ein Thema sind, ist anstrengend und mühsam. Ziel der Tagung ist es, das Thema zu positionieren, ihm Raum zu geben. Durch die Fachtagung erwarten wir uns eine Sensibilisierung nach außen und eine Fortbildung nach innen.
An wen richtet sich die Tagung?
Edmund Senoner: Die Tagung richtet sich an alle Personen, die in der Behandlung und Betreuung von Suchtkranken beschäftigt sind. Da sind viele verschiedene Bereiche involviert. Sucht ist nicht nur ein psychologisches Problem, sondern es braucht auch Mediziner:innen, Pflegekräfte, Sozialassistentinnen und Sozialassistenten usw.. Deshalb sind alle Fachleute, von der Basismedizin über die Beschäftigten in den ambulanten und stationären Diensten bis hin zu Interessierten und Betroffenen zur Tagung eingeladen.
Der Titel lautet „Alkohol und Co“. Was ist mit Co gemeint?
Edmund Senoner: Aus unseren Beobachtungen schließen wir darauf, dass – wenigstens in Südtirol – Alkohol immer öfter mit anderen Substanzen wie Kokain oder Cannabis kombiniert eingenommen wird. Dies ist eine neue Entwicklung, den „klassischen“ Alkoholkranken gibt es nicht mehr so oft.
Co aber auch deshalb, weil ganze Familien, Angehörige, Freundinnen und Freunde, Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen mitbetroffen sind und mitleiden. Zudem tritt Alkoholsucht oft auch mit anderen Erkrankungen wie Depression und Angst auf. Mit Alkohol wird versucht, ein Problem zu lösen. Im Nachhinein ist es schwierig zu sagen, was zuerst da war: die Sucht oder die Hintergrundproblematik.
Und dass man mit der Sucht – früher oder später – ko geht, wenn sie nicht behandelt wird, das können wohl alle bestätigen.
Es ist eine Fachtagung mit internationalen Referierenden. Was erwarten Sie sich davon?
Edmund Senoner: Es geht uns um einen Austausch über Betreuung und Behandlung von Alkohol-, Kokain- und Cannabiskranken. Da Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Österreich und Italien zusammenkommen, werden wir auch über die Erfahrungen mit neuen Behandlungsansätzen sprechen.
Ich bin froh, dass wir durch die Tagung auch das Thema Alkoholsucht mal wieder in den Fokus rücken und der Behandlung Aufmerksamkeit schenken. Das Problem ist die Sucht, die Lösung wird immer Abstinenz sein. Wie wir dieses Ziel möglichst schnell und verlässlich erreichen können, darüber werden wir uns im Rahmen der Tagung austauschen.
Am Mittwoch, 29. November, von 8.30 bis 17.30 Uhr
Infos zur Tagung
Edmund Senoner